unterrichtsmaterial für die grundschule

Klassen 1 – 4

Die Landesturnverbände haben umfangreiches Unterrichtsmaterial für die Klassenstufen 1 bis 4 erarbeitet, das sich am Lehrplan orientiert und zur Unterstützung des Sportunterrichts an den Grundschulen Baden-Württemberg dient. Die Materialien werden kontinuierlich erweitert und stellen wir Ihnen gerne kostenlos zur Verfügung für Ihren Sportunterricht.

Unterrichtsmaterialien – Klasse 1

In Stunde 1 liegt der Fokus auf den physischen Voraussetzungen, die für den Inhaltsbereich Bewegen an Geräten benötigt werden. Spielerisch lernen die Kinder unterschiedliche Fortbewegungsarten kennen und schulen zugleich ihre konditionellen (Stütz- / Sprungkraft) und koordinativen Fähigkeiten (Gleichgewichtsfähigkeit).

In Stunde 2 erweitert die Ergebnisse von Stunde 1 und schafft spielerisch physische Voraussetzungen. Der Fokus liegt dabei auf Stützkraft und Mittelkörperspannung.

Stunde 3 thematisiert die Inhalte Anspannung und Entspannung, die im Bereich Bewegen an Geräten eine zentrale Rolle spielen. Die Kinder lernen ein Gefühl für Anspannung und Entspannung zu entwickeln und können somit ihren Körper besser wahrnehmen.

In Stunde 4 werden die Langbank, der kleine Turnkasten und die Turnmatte spielerisch eingeführt und ein sicherer Umgang damit eingeübt. Neben dem Sammeln von ersten Bewegungserfahrungen an Geräten werden die Kinder mit dem Auf- und Abbau dieser Geräte konfrontiert. Von Beginn an ist es wichtig, dass die Kinder sowohl einen sicheren Umgang im Transportieren als auch im Auf- und Abbau der Geräte erlernen. Aufgrund dessen absolvieren die Kinder in Stunde 4 und 5 eine Ausbildung zur Baumeisterin und zum Baumeister. In diesen Stunden lernen sie einen sicheren Umgang mit den Geräten und können diese, je nach Aufgabenstellung, anordnen. Zum Abschluss erhalten alle Kinder eine Baumeisterinnen- bzw. Baumeister- Urkunde (Gerätepass).

Stunde 5 baut auf Stunde 4 auf und wird durch die Hinzunahme der Weichbodenmatte erweitert. Spielerisch wird der sichere Umgang mit den bereits bekannten Geräten gefestigt und mit der Weichbodenmatte geübt. Darüber hinaus liegt der Fokus in dieser Stunde darauf, sich auf einer schiefen Ebene zu drehen und zu wälzen. Am Ende dieser Stunde erhalten die Kinder eine Urkunde, die den sicheren Umgang mit den Geräten bestätigt.

Die Kinder vertiefen sowohl ihre Erfahrungen im Geräteaufbau bzw. Abbau, als auch im Drehen und Wälzen (Körperlängsachsendrehung). Neben den bereits bekannten Geräten wird in Stunde 6 der sichere Umgang mit dem Sprungbrett eingeführt und geübt. Weitere Stundeninhalte sind das Wälzen auf gerader Ebene und das Drehen und Wälzen auf der schiefen Ebene. Abschließend erhalten die Kinder einen Gerätepass (Urkunde), der den sicheren Umgang mit den Geräten bestätigt.

In Stunde 7 sammeln die Kinder Erfahrungen im Balancieren auf verschiedenen Geräten und verbessern ihre Gleichgewichtsfähigkeit. Der Fokus liegt auf einfachen Fortbewegungsarten,
die an verschiedenen Geräten mit unterschiedlichen Höhen, Breiten und Untergründen erprobt werden.

Nachdem die Kinder in Stunde 8 erste Erfahrungen im Bereich Balancieren sammeln konnten, werden im zweiten Teil die bereits erworbenen Kenntnisse gefestigt und an komplexeren Geräteaufbauten vertieft. Hinzu kommen neue Gerätehöhen, -breiten und -neigungen.

In Stunde 9 erweitern die Kinder ihr Bewegungsrepertoire im Bereich Springen. Im Fokus steht das auf und über die Geräte Springen sowie die Schulung der Sprungkraft mithilfe einfacher Stationen. Einen zusätzlichen Anreiz bietet die Laufkarte „Springende Tiere“, die neben einem hohen Aufforderungscharakter auch eine Rückmeldung zum Leistungsstand gibt.

In Stunde 10 machen die Kinder erste Erfahrungen im Bereich Schwingen und Schaukeln. Zum Einsatz kommen die Taue, die sich für die bereits genannten Bereiche besonders gut eignen und einen hohen Aufforderungscharakter haben. Da vor allem beim Schwingen die Hände beansprucht werden, wird mittels der Spiele oder der Nebenstationen darauf geachtet, dass ein Bewegungsausgleich stattfindet.

Unterrichtsmaterialien – Klasse 2

In Stunde 1 liegt der Fokus auf den physischen Voraussetzungen, die für den Inhaltsbereich Bewegen an Geräten benötigt werden. Spielerisch werden hierbei die konditionellen sowie die koordinativen Fähigkeiten geschult.

Stunde 2 widmet sich ebenso den physischen Voraussetzungen, die
für den Inhaltsbereich Bewegen an Geräten die Grundlage bilden.
Das Augenmerk liegt weiterhin auf den konditionellen sowie die
koordinativen Fähigkeiten. Spielerisch werden beispielsweise die
Stützkraft und die Beinkraft trainiert.

In Stunde 3 wird zunächst, wie schon in Klasse 1, Wert auf einen sicheren Transport und Umgang mit den Geräten gelegt. Transport und Sicherheitsregeln für bereits bekannte Geräte werden aufgefrischt und durch den großen Kasten erweitert. Darüber hinaus steht in dieser Stunde das Springen im Fokus. Die Kinder lernen auf und über Geräte zu springen und von erhöhten Positionen zu springen

In Stunde 4 wird ein sicherer Umgang mit den Geräten vertieft. Hinzu kommt der Parallelbarren, der für den Schwerpunkt der Stunde benötigt wird. Den Schwerpunkt bildet das Thema „Sich stützend, kletternd und hangelnd am Barren bewegen und diesen überwinden“. Abschließend versuchen die Kinder einfache Elemente synchron zu turnen.

Stunde 5 stellt folgende Bewegungskompetenzen in den Vordergrund: Balancieren auf verschiedenen Geräten mit unterschiedlichen Höhen, Neigungen und Untergründen (stabiler vs. labiler Untergrund) sowie das Stützen, Klettern und Hangeln am Barren. Darüber hinaus wird überprüft, ob die Kinder die bereits bekannten Geräte richtig und sicher transportieren sowie aufbauen und abbauen können. Ein Gerätepass bestätigt dies

Die 6. Stunde dient dazu, die Voraussetzungen für das erste
Turnelement, die Rolle vorwärts, in der Folgestunde zu schaffen. Bereits in der ersten Klasse haben die Kinder Erfahrungen im Bereich Drehen und Wälzen gemacht. Diese Erfahrungen werden aufgegriffen und wiederholt. Damit die Kinder keine Schwindelgefühle bekommen, wechseln sich die Dreh- und Wälzstationen mit anderen Aufgaben ab. Die anderen Aufgaben greifen das Thema Seilspringen auf und schulen die koordinativen Fähigkeiten. In Einzel- und Gruppenaufgaben wird das Bewegungsrepertoire erweitert.

In Stunde 7 lernen die Schülerinnen und Schüler ihr erstes Turnelement, die Rolle vorwärts. Da die Kinder bereits Erfahrungen im Rollen, Drehen und Wälzen gesammelt haben, eignet sich die Rolle vorwärts besonders gut als Einstiegselement.
Weitere Voraussetzungen, die für dieses Element notwendig sind, sind zum einen die Stützkraft und zum anderen die Rückenschaukel. In der allgemeinen und spezifischen Erwärmung wird hierauf ein besonderes Augenmerk gelegt, während der Hauptteil
darauf abzielt, die Rolle vorwärts in der Grobform zu erlernen.
Das Differenzierungsangebot hilft, die Schwächeren zu fördern und die Stärkeren zu fordern.

Stunde 8 baut auf Stunde 7 auf und wiederholt die Rolle vorwärts. Ziel ist es, dass die Kinder die Rolle vorwärts in Grobform am Boden turnen können und die Gerätehilfen nach und nach reduziert werden können. Damit der Spannungsbogen möglichst lange aufrecht erhalten werden kann, kommen neue Stationen und Aufgaben hinzu. Eine Überprüfung des Leistungsstands findet mittels einer „Ich-Kann-Karte“ statt.

In Stunde 9 sammeln die Kinder erste Erfahrungen mit der Rolle rückwärts. Diese soll unter erleichterten Bedingungen und in der Grobform erlernt werden. Da dieses Element eine sehr gute Stützkraft und Orientierungsfähigkeit von den Kindern verlangt,
bietet sich diese Stunde vor allem für leistungsstarke Klassen an, oder kann zur Differenzierung mit Stunde 8 kombiniert werden.

In Stunde 10 lernen die Kinder einfache akrobatische Kunststücke
zu zweit und in der Dreiergruppe, die vor allem die Gleichgewichtsfähigkeit
und den kooperativen Umgang miteinander
schulen. Darüber hinaus werden grundlegende Techniken (z. B. Griffarten) und das Helfen und Sichern thematisiert.